Der Agrarpolitiker Hansjoachim von Rohr, von den
Nationalsozialisten noch am 29. Januar 1933 zu
ihrem »Hauptfeind in Pommern« erklärt, wurde am
3. Februar 1933 von Alfred Hugenberg als Staats-
sekretär für Landwirtschaft nach Berlin geholt, um
in der Regierung Hitler konservative Positionen zu
behaupten. Er hatte – so ziemlich als einziger – am
Kabinettstisch massive Auseinandersetzungen mit
dem neuen Reichskanzler und wurde im September
1933 entlassen. Beim sogenannten Röhm-Putsch
vom 30. Juni 1934 stand er auf der Todesliste; mehrfach mußte er untertauchen. Vom 21. Juli 1944 bis Kriegsende saß er in Gestapo-Haft. Nach dem Kriege kämpfte er als Führer der »Agrarpolitischen Opposition« innerhalb des Bauernverbands und Herausgeber der »Stimmen zur Agrarwirtschaft« für die Anliegen der deutschen Landwirtschaft. 1969 gründete er mit anderen die Zeitschrift »Konservativ heute«. Author: Dr. jur. Hans Christoph von Rohr
( Als Buch: „Ein konservativer Kämpfer – Der Agrarpolitiker und NS-Gegner Hansjoachim von Rohr“ erhältlich im Verlag Hohenheim ISBN 978-3-89850-206-1 )